Die Geschichte von Bischofshofen

Bischofshofen wird oft als die Wiege des Pongaus bezeichnet. Denn schon seit erdenklicher Zeit ist das heutige Gemeindegebiet ein wichtiger Siedlungs-, Bergbau- und Handelsort sowie ein kulturelles Zentrum im Land Salzburg. Bereits vor rund fünftausend Jahren siedelten Menschen am “Roten Felsen” beim Götschenberg und markieren die Anfänge der Kupfergewinnung in Bischofshofen. Ab dem 5. Jh. v. Chr. siedelten die Kelten in unserem Gemeindegebiet, aus dem 1. Jh. n.Chr. finden sich Siedlungsspuren der Römer. Im 5. Jh. n. Chr. bricht die römische Herrschaft nördlich der Alpen zusammen.

Cella Maximiliana” – Das erste Kloster im Pongau

Ende des 7. Jh. n. Chr. trifft Rupert, der Bischof von Worms, in Juvavum ein. Er gründete 711/712 als Vorposten für die Christianisierung der Slawen das erste Kloster im Pongau, die “Cella Maximiliana”. Die besondere Stellung Bischofshofens in der Kirchengeschichte dokumentieren neben spektakulären Ergebnissen bei Kirchengrabungen auch einmalige Kunstschätze wie das “Rupertikreuz”. Im Jahr 1151 wird die Bezeichnung “Hofen” erstmals urkundlich erwähnt. 1216 wurde das Bistum Chiemsee gegründet. Der Kastenhof wurde von den Bischöfen von Chiemsee als Residenz und Verwaltungszentrale eingerichtet. Bischofshofen besaß auch eine eigene Gerichtsbarkeit, in der im Namen des Erzbischofes Recht gesprochen wurde. Diese Tatsache spiegelt sich noch heute in der Darstellung des Richter- und Bischofsstabes im Bischofshofener Wappen wider.

Bauernaufstand und Protestantenvertreibung

Im Jahr 1421 verlieh Erzbischof Eberhard III das Privileg, jährlich am 12. Oktober, dem Maximilianstag, einen Markt am Buchberg abzuhalten, der als Pferdemarkt später große Bedeutung erlangte. Mitte des 16. Jh. breitete sich der Protestantismus weiter aus. Bischofshofen und der Buchberg wurden Zentren des neuerlichen Bauernaufstandes, der mit der Hinrichtung der beiden Rädelsführer Wilhelm Egger und Hans Steiner endet. 1570 wurde der Blutwidderdienst eingeführt, der bis 1811 andauerte: Die Nachkommen der Aufständischen mussten als abschreckendes Beispiel jährlich zwei Widder mit je einer Elle roten Tuchs bedeckt nach Salzburg treiben. 1732 emigrierten zahlreiche Bischofshofener Protestanten. Sie fanden in Preußen aber auch in Amerika eine neue Heimat.

Vom Dorf zum Markt

Bis ins 19. Jh. war Bischofshofen bestimmt von einer klein bürgerlich bäuerlichen Wirtschaftsstruktur. Der Bahnbau mit der Eröffnung der “Giselabahn” (Salzburg – Bischofshofen – Wörgl) und der “Kronprinz-Rudolf-Bahn” (Richtung Radstadt) im Jahr 1875 brachte den Umschwung: Am 9. Februar 1900 wurde die Ortschaft Bischofshofen aufgrund der “gewerblichen Entwicklung” von Kaiser Franz-Joseph zum Markt erhoben. Eisenbahn und Kupfergewinnung waren zu diesem Zeitpunkt Hauptträger der Wirtschaft.

Vom Markt zur Stadt

Bischofshofen hat sich zu einem zentralen Wirtschaftsstandort und kulturellen Zentrum entwickelt. Weltbekannt ist der Ort durch die Vier-Schanzentournee und der Austragung der Großschanzenbewerbe im Rahmen der Nordischen Ski-WM 1999. Diese positive Entwicklung gab den Ausschlag, dass die Marktgemeinde Bischofshofen am 24. September 2000, dem Namenstag des Hl. Rupert, zur Stadt erhoben wurde. Seither wurde das Ortsbild völlig verändert: Der Bahnhof wurde zu einer modernen Verkehrszentrale umgebaut und das Zentrum als attraktive Einkaufsmeile gestaltet.


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